Begriffsdefinition:
Configure Price Quote (CPQ) ist ein Begriff der eine Prozesskette im Vertrieb bzw. in Vertriebsprozessen beschreibt. Die Begriffe beziehen sich überwiegend auf variantenreiche und kundenindividuelle Produkte und Dienstleistungen die vor dem Verkauf bzw. der Angebotserstellung erst konfiguriert und bepreist werden müssen.
Die Begriffe lassen sich wie folgt übersetzen:
Configure Price Quote Software – CPQ-Software – Configure Price Quote Systeme
Configure Price Quote Software (CPQ Software) bzw. CPQ-Systeme sind im klassischen Sinne Systeme, welche den Anwendern (in den meisten Fällen Vertriebsmitarbeiter) innerhalb des Angebotsprozesses bei der Angebotserstellung unterstützen und dadurch den Prozess der Angebotserstellung wesentlich beschleunigen. CPQ-Systeme sind im Normalfall entweder mit einem CRM-System gekoppelt oder innerhalb des CRM-Systems integriert.
CPQ-Lösungen beinhalten 3 Kernfunktionalitäten:
Ausbaustufen von Configure Price Quote (CPQ) Systemen
Die meisten Anbieter von CPQ-Systemen haben sich im Laufe der Jahre jedoch deutlich weiterentwickelt und führen die oben beschriebene Prozesskette bis hin zur Produktion fort. D.h., nach der Erstellung und Annahme des Angebots durch den Endkunden, wird die im CRM-System erstellte Konfiguration automatisiert über ein ERP-System in die Produktion übergeben.
Hierbei stellt sich die Frage wie CPQ-Systeme dies bewerkstelligen können, da eine Produktionsanweisung bei variantenreichen Produkten konkrete Stücklisten voraussetzt und der Vertrieb dem Endkunden normalerweise keine Stücklisten verkauft bzw. mit dem Endunden in der Angebotsphase über konkrete Stücklisten spricht.
Der Produktkonfigurator innerhalb der CPQ-Software schließt die Lücke zwischen Vertrieb und technischer Produktion. Die vertriebliche Konfiguration und Produktfindung wird nicht in Stücklisten oder einzelnen Bauteilen aufgebaut, sondern wird so gestaltet bzw. so übersetzt, dass sie für Vertrieb und Endkunden verständlich ist. Anschließend wandelt der Produktkonfigurator die endkundenverständliche Produktkonfiguration automatisiert in eine technische merkmalsgesteuerte Produktkonfiguration um, die für die sofortige Produktion geeignet ist.
Weiterhin besteht sogar die Möglichkeit die Produktkonfiguration so einfach zu gestalten, dass diese ohne Vertrieb und sogar direkt über Händler oder Vertriebspartner erstellt werden kann. Solche Produktkonfigurationen sind dann z.B. direkt online in ein B2B-Portal bzw. Händler-Portal integriert und im Hintergrund mit dem ERP-System und somit der Produktion gekoppelt. Dies wird auch häufig als Online-Konfiguration bzw. Online-Konfigurator bezeichnet.
Eine noch weitere vereinfachte Online-Konfiguration kann sogar direkt in einem Webshop integriert werden. D.h., es wird kein Vertriebspersonal mehr benötigt. Sofern dies der Fall ist, werden Produkte im Online-Konfigurator oft durch eine Produktvisualisierung in Form von 2D oder 3D unterstützt.
Somit ist im Idealfall die komplette Prozesskette vom Vertrieb/Endkunde und CRM-System über eine Webseite mit Online-Konfigurator über das ERP-System in die Produktion abgedeckt.
Je nach verwendeter Ausbaustufe der CPQ-Lösung lassen sich die Unternehmen und CPQ-Systeme über unterschiedliche CPQ-Reifegrade definieren. Da die Reifegrade der Unternehmen unmittelbar von den Reifegraden der CPQ-Systeme abhängig sind werden diese gleichgesetzt.
Der Reifegrad von Unternehmen mit individuellen Produkten und/oder Dienstleistungen lässt sich demnach durch den Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad der Geschäftsprozesse ermitteln. D.h., je höher der Reifegrad desto mehr sind die Geschäftsprozesse automatisiert und digitalisiert. Mit jedem höheren Reifegrad lassen sich immense Kosten- und Zeiteinsparungen erzielen.
Um den CPQ-Reifegrad eines Unternehmens zu ermitteln müssen die folgenden Punkte analysiert werden:
1. Ausbaustufe des CPQ-Systems
Im ersten Schritt werden die aktuell verwendeten Systeme und die damit abgedeckten Geschäftsprozesse analysiert und dokumentiert. Hierbei sollten, je nach Reifegrad, Probleme, Lücken und Engpässen in den Geschäftsprozessen bzw. in der Systemlandschaft auftauchen.
2. Vertrieb
Im zweiten Schritt werden die Vertriebskanäle des Unternehmens dokumentiert und geprüft in wie weit sich durch Händler oder Endkunden ggf. weitere sinnvolle Vertriebskanäle erschließen lassen. Wenn sich z.B. durch Händler oder Endkunden keine weiteren Vertriebskanäle mehr erschließen lassen ist der höchstmögliche Reifegrad eines Unternehmens der Reifegrad 3.
3. Probleme
Im dritten Schritt werden die in den Geschäftsprozessen auftreteneden Probleme analysiert und dokumentiert. Idealerweise werden die Probleme zusätzlich mit den daraus resultierenden Kosten ergänzt. (Schätzwerte sind hierbei ausreichend)
Sobald alle Punkte analysiert kann ein Unternehmen hinsichtlich des CPQ-Reifegrades klassifiziert werden.
Hauptanwender von CPQ-Systemen sind:
CPQ-Systeme bzw. CPQ-Software sind ein wesentlicher Bestandteil von Industrie 4.0 in Richtung Digitalisierung, Automatisierung und Standardisierung.
Return on Invest (ROI) / Amortisation
Der ROI nach der Einführung eines CPQ-Systems liegt je nach Reifegrad im Durchschnitt zwischen 3 – 12 Monaten.